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390 Route 61. KATROUAN. Souks. Gebäude des Contrôle civil (Pl. C 5; S. 389), mündet auf die Place
Mérabet (Pl. C 4), am Südtore der nach der Beschießung von 1740
großenteils erneuten Stadtmauer.

Gleich l. ist hier die Zaouïa Sidi Ben-Aissa (Pl. C 5), wo Fr.
nachm. die grausigen Kasteiungen der ursprünglich marokkanischen
Aïssaouasekte stattfinden. Unweit n.ö., an der Rue de la Poste,
liegt die M’sala Darb et-Tamar (Pl. D 4; kein Zutritt), ein für
große mohammedanische Feste bestimmter offener Gebetsplatz, mit
unterirdischer Regenwasser-Zisterne.

Die Hauptstraße der Altstadt, zwischen dem teilweise abge-
brochenen
Südtor, dem Bâb Djelladin (Pl. C 4; Porte des Peaus-
siers
) und dem Nordtor, der Porte de Tunis (S. 394), ist die stets
von einer bunten Volksmenge belebte Grande Rue (Pl. C B 4, 3),
amtlich Rue du General Saussier, mit zahlreichen kleinen Läden.

In der Rue Sidi el-Guerian, der zweiten Seitengasse r., liegt die Zaouïa
Sidi Abid el-Guerian (Pl. C 4), ein zierlicher Bau aus der türkischen
Periode (XVII. Jahrh.?). Durch das schöne Portal, mit der an vielen
Gebäuden der Stadt wiederkehrenden schwarz-weißen Streifendekoration,
betritt man zunächst einen Vorraum, mit Wandfliesen und Stuckorna-
ment
; dahinter ein schöner zweigeschossiger Säulenhof (an der Wand l.
die prächtige Gruft des Heiligen) und eine kleine Moschee; nebenan l.
der Hof der Medersa (S. 238), bemerkenswert wegen des Reichtums an ver-
schiedenartigen
Säulenkapitälen.

In der Grande Rue kommt man weiterhin an mehreren archi-
tektonisch
unbedeutenden Moscheen vorbei. Das Tor r. in der Mitte
der Straße führt zu den Souks (Pl. C 3, 4). Der Hauptarm, für
Lederarbeiten (Souk des Selliers und S. des Cordonniers), wird
von zwei gleichfalls überwölbten Querarmen durchschnitten, dem
Souk des Parfüms und dem S. des Tapis, für die einst berühmte,
seit der Verdrängung der Pflanzen- durch Anilinfarben entartete
Teppichindustrie, für wollene Bettdecken (margums) u. a. Die
Fortsetzung der Hauptgasse bildet der Souk des Gandonrahs.

Aus der SO.-Ecke der hier angrenzenden stillen Place Finot
(Pl. C 3) gelangt man durch die kurze Rue Moulei Taïeb nach der

Djamâa Tleta Biban (Pl. C D 3; Mosquée des Trois Portes),
in der Rue Hassin Lalenni. Das im Innern unansehnliche Gebäude,
aus der Zeit Obeïd Allah el-Mahdi’s (S. 386), neben der Sidi Okba-
Moschee
das einzige frühmaurische Baudenkmal Kairouans, hat bei
den Umbauten (1440 und 1509) erhebliche Veränderungen erlitten.
Die sehr eigenartige dreiteilige Fassade, mit Blendarkaden (byzan-
tinische
Kapitäle) im Untergeschoß, ist in der oberen Hälfte aus
älteren Ornamentplatten geometrischen Stils zusammengesetzt.

Wir folgen nunmehr l.der Rue de la Mosquée des Trois Portes,
weiter r. der Rue Zoughar und an ihrem Ende l.der zur Stadtmauer
führenden Gasse. Zwei Min. nördlich, an der Place de Sousse, ist
das sehenswerte Bâb el-Khoukha (Pl. D 2, 3), das östliche Doppel-
tor
der Stadt, mit zwei schönen byzantinischen Kapitälen an dem
inneren Torbogen.